Erläuterungen zur Bilanz Bischöflicher Stuhl
Aktiva
Das Sachanlagevermögen umfasst ausschließlich Grundstücke und Gebäude. Neben land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen besitzt der Bischöfliche Stuhl sechs Gebäude. Ein Gebäude, das Jugendhaus Krefeld, wird für kirchliche Zwecke genutzt, die übrigen Immobilien sind Mietobjekte. Die Bewertungsverfahren entsprechen denen des Jahresabschlusses des Bistums Aachen.
Der Bischöfliche Stuhl Aachen ist mit 8,9 Prozent an der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH (ASW), Köln, beteiligt. Die 1949 gegründete Gesellschaft verfolgt den Zweck, geeigneten Wohnraum insbesondere für Familien aus weniger finanzkräftigen Bevölkerungsschichten zu schaffen. Gesellschafter sind die nordrhein-westfälischen Bistümer und das Bistum Trier. Die ASW bewirtschaftet rund 11.500 eigene Wohnungen und Gewerbeobjekte in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Berlin. Darüber hinaus verwaltet die Gesellschaft rund 5.500 Wohnungen und Gewerbeeinheiten verbundener Unternehmen sowie 7.300 Wohnungen und Gewerbeeinheiten im Eigentum Dritter. Der Buchwert der Beteiligung des Bischöflichen Stuhls Aachen beläuft sich auf rund 3,3 Mio. Euro und entspricht damit dem anteiligen Betrag am Stammkapital der Gesellschaft.
Unter den Wertpapieren des Anlagevermögens sind Genussrechte der Pax-Bank e. G. in Höhe von 1,7 Mio. Euro ausgewiesen. Diese waren bislang unter „Sonstige Ausleihungen“ bilanziert worden und wurden im Jahr 2014 umgegliedert. Die Vorjahreswerte wurden zu Vergleichszwecken angepasst.
Die Forderungen sanken gegenüber dem Vorjahr auf 7.000 Euro, da im Jahr 2014 die Zahlung im Zusammenhang mit einem Hausverkauf geleistet und somit die Forderung ausgeglichen wurde.
Die Guthaben bei Kreditinstituten lagen zum Bilanzstichtag bei knapp 1 Mio. Euro. Sie sichern die laufende Liquidität des Bischöflichen Stuhls.
Passiva
Das Eigenkapital des Bischöflichen Stuhls sank gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf 7,9 Mio. Euro. Größte Position ist das Zweckkapital mit unverändert rund 6,5 Mio. Euro. Es fungiert im Sinne eines Stammkapitals des Rechtsträgers.
Hinzu kommt eine zweckgebundene Rücklage. Sie dient unter anderem der Finanzierung einer 2008 eingerichteten Stiftungsprofessur, die nach dem vormaligen Aachener Bischof Dr. Klaus Hemmerle benannt ist. Der am Institut für katholische Theologie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule angesiedelte Lehrstuhl greift fach- und fakultätsübergreifende Fragen auf. Der Bischöfliche Stuhl trägt mit jährlich 30.000 Euro zur Finanzierung bei. Die Rücklage wurde aus dem nach Verrechnung des Jahresfehlbetrages 2014 verbleibenden Bilanzgewinn des Vorjahres um 1,3 Mio. Euro aufgestockt und dient der allgemeinen Risikovorsorge.
Für die Durchführung notwendiger Instandhaltungsmaßnahmen an mehreren Gebäuden hat der Bischöfliche Stuhl beim Bistum Aachen ein Liquiditätsdarlehen in Höhe von 800.000 Euro aufgenommen. Zum Jahresende lag der Kreditstand bei 720.000 Euro. Die Rückzahlung erfolgt im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen. Hinzu kommen weitere Verbindlichkeiten aus zum Bilanzstichtag noch nicht bezahlten Lieferungen und Leistungen sowie noch weiterzuleitende Gelder an eine kirchliche Einrichtung in Höhe von insgesamt knapp 70.000 Euro.