Aufwendungen nach Aufgabenbereichen
Die Ergebnisrechnung im Jahresabschluss gliedert die Aufwendungen primär nach Kostenarten (Zuweisungen an andere Einrichtungen, Personalkosten). Um einen Blick auf die Finanzierung der täglichen Arbeit der Kirche im Bistum zu ermöglichen, ist jedoch eine aufgabenbezogene Darstellung nötig. Sie zeigt, wofür die Mittel, die vor allem die Kirchensteuerzahler aufbringen, verwendet werden.
Das Bistum Aachen setzt alle Erträge für die Umsetzung der Arbeit in den verschiedenen Bereichen ein. Zu diesen Aufgaben zählen auch die Finanzierung der Versorgungsverpflichtungen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der nachhaltige Erhalt der Gebäudesubstanz. Lediglich der überschießende Teil der Erträge wird den Rücklagen zugeführt. Mit diesen wird zum einen die Planungssicherheit erhöht, zum anderen können Schwankungen bei den verfügbaren Mitteln ausgeglichen werden.
Die Aufstellung zeigt, wie die verfügbaren Mittel im Jahr 2014 eingesetzt wurden.
Durch Klicken auf den jeweiligen Aufgabenbereich erscheint die Erläuterung zur Mittelverwendung.
Aufwendungen nach Aufgaben
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2014
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2013
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(TEuro)
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(TEuro)
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Die Aufwendungen für Kirchengemeinden und Kinder- und Jugendeinrichtungen, die als Zuweisungen an die entsprechenden Einrichtungen fließen, bilden den größten Aufwandsblock. Gegenüber dem Vorjahr wurden im Jahr 2014 zusätzlich rund 16,6 Mio. Euro bereitgestellt, um die Arbeit in den Kirchengemeinden vor Ort zu stärken. Damit hat der Aufgabenbereich nun einen Anteil von 35,7 Prozent an den Gesamtaufwendungen. Die Zuweisungen dienen zur Finanzierung des laufenden Geschäftsbetriebs, zur Bezuschussung von Instandhaltungsmaßnahmen an pastoral genutzten Gebäuden sowie zur Finanzierung der mit der Finanz-, Bau- und Personalverwaltung beauftragten Verwaltungszentren. Enthalten sind ebenfalls die Personalkosten der Pfarrer sowie der Pastoral- und Gemeindereferenten. Die offene Jugendarbeit wird mit 1,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1,3 Mio. Euro) gefördert, in den Betrieb der Kindertageseinrichtungen fließen rund 15,4 Mio. Euro (Vorjahr: 13,9 Mio. Euro).
Kirchengemeinden und Kinder- und Jugendeinrichtungen
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109.414,2
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92.807,0
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Die Aufwendungen für den Aufgabenbereich Schule und Hochschule stiegen 2014 gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozent auf 61 Mio. Euro. In den schulischen Bereich fließen insbesondere auch die Zuweisungen der öffentlichen Hand, mit denen der Betrieb finanziert wird. Das Bistum Aachen ist Träger von elf Bischöflichen Schulen, davon sechs Gymnasien, je eine Gesamt-, Grund- und Realschule sowie eine Förderschule und ein Berufskolleg. In den vom Land Nordrhein-Westfalen anerkannten Ersatzschulen werden rund 9.000 Schülerinnen und Schüler von insgesamt rund 650 Lehrkräften unterrichtet. Zu den laufenden Personal- und Sachaufwendungen in Höhe von 59,7 Mio. Euro erhält das Bistum Aachen Zuschüsse des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 42,6 Mio. Euro. Die Instandhaltung der Schulgebäude wird aus Kirchensteuermitteln finanziert. Im Jahr 2014 flossen rund 6,0 Mio. Euro in die Sanierung der Schulgebäude. Für die kontinuierliche Weiterbildung des religionspädagogischen Lehrpersonals sowie die Unterstützung der praktischen religionspädagogischen Arbeit in Schulen und Pfarreien betreibt das Bistum Aachen das Katechetische Institut. Die Aufwendungen 2014 beliefen sich auf rund 1,4 Mio. Euro.
Schule und Hochschule
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61.029,6
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56.284,6
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In diesen Aufgabenbereich fallen insbesondere die Zuweisungen von Mitteln für die Caritas. Aufgrund der deutlich erhöhten Zuweisungen an die Caritas konnten im Jahr 2014 die Leistungen um 16,7 Prozent bzw. 3,2 Mio. Euro auf 22,3 Mio. Euro gesteigert werden. Der Anteil an den gesamten Aufwendungen lag damit bei 7,3 Prozent. Neben der Caritas gehört die Begleitung und Förderung von grundlegenden pastoralen Themen wie Fragen der Liturgie, der Exerzitienarbeit sowie der Kirchenmusik zu den Aufgaben dieses Bereichs. Mit etwa 1,4 Mio. Euro fördert die Diözese den Betrieb von zwei Jugendhäusern. Knapp 20 Jugend-, Berufs- und Sozialverbände werden mit insgesamt 18,1 Mio. Euro in ihrer Arbeit unterstützt. Das Bistum Aachen pflegt seit mehr als 50 Jahren eine Partnerschaft mit der Kirche in Kolumbien. Hierfür flossen 2014 Hilfsmittel von 1 Mio. Euro. Hinzu kommt die inhaltliche und finanzielle Förderung weiterer weltkirchlicher Projekte.
Verbände, Weltkirche und pastorale Grundfragen
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22.276,2
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19.092,3
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Neben der kirchlichen Arbeit in den Kirchengemeinden finanziert das Bistum vielfältige weitere seelsorgliche Aufgaben. Dies sind unter anderem die pastorale Arbeit in Krankenhäusern und Psychiatrie, in Gefängnissen, mit Behinderten und mit Studierenden, die Polizei-, Notfall- und Telefonseelsorge, die Aussiedler- und Ausländerpastoral mit den muttersprachlichen Gemeinden, die Citypastoral und die Arbeiter- und Betriebspastoral sowie die katholischen Beratungszentren für Ehe-, Familien-, Lebens- und Glaubensfragen in Aachen und Mönchengladbach. Der Gesamtaufwand in diesem Aufgabenbereich beträgt 13 Mio. Euro.
Gemeindearbeit / Pastorale Felder
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13.019,1
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12.480,6
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Die Diözesen Deutschlands haben bestimmte Aufgaben, wie beispielsweise ihr weltkirchliches Engagement oder die Medienarbeit, auf der Ebene des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) gebündelt. Ebenso finanzieren die fünf (Erz-)Bistümer auf dem Landesgebiet von Nordrhein-Westfalen verschiedene Themen gemeinsam. Insgesamt beteiligte sich das Bistum Aachen 2014 mit 8,6 Mio. Euro an der Finanzierung von überdiözesanen Aufgaben.
Gemeinsame Aufgaben der deutschen Diözesen
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8.578,7
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8.470,5
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Im Bereich der Jugendarbeit und Erwachsenenbildung werden
unterschiedlichste Gruppen der Gesellschaft angesprochen, beispielsweise
mit den Katholischen Foren für Erwachsenen- und Familienbildung in
Mönchengladbach, Krefeld, Düren und Aachen, die Vorträge und Seminare zu
den unterschiedlichsten Themen anbieten. 2014 wurden rund 6.360
Veranstaltungen umgesetzt. Die Aufwendungen stiegen um 5,2 Prozent auf
rund 5,3 Mio. Euro.
Jugend- und Erwachsenenpastoral
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5.325,1
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5.060,2
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Die Ausbildung, aber auch die berufliche Fort- und Weiterbildung des
pastoralen Personals – also der Geistlichen wie auch der Pastoral- und
Gemeindereferentinnen und -referenten – finanziert das Bistum Aachen mit
4,2 Mio. Euro. Dazu zählt der Unterhalt des Priesterseminars ebenso wie
die geistliche Begleitung dieser Berufsgruppen.
Aus- und Weiterbildung des pastoralen Personals
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4.227,1
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4.576,9
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Die Bischöfliche Akademie bietet Bildungsangebote zu religiösen,
kulturellen, naturwissenschaftlichen und politischen Themen an. Die
Schulungs- und Tagungseinrichtung mit eigenem Hotel- und Tagungsbereich
steht den kirchlichen Einrichtungen wie auch externen Veranstaltern
offen. Nach Verrechnung eigener Erträge (Teilnehmerbeiträge,
Unterbringungskosten) benötigte die Einrichtung 2014 Finanzmittel in
Höhe von 1,8 Mio. Euro.
Bischöfliche Akademie
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1.799,1
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2.496,9
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Die Mittel für diözesane Projekte stiegen 2014 gegenüber dem Vorjahr von
1,0 Mio. auf 2,3 Mio. Euro. Themen waren insbesondere das Jubiläumsjahr
2014, pastorale Projekte und Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte
Gewalt.
Diözesane Projekte
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2.280,9
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1.041,1
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Das Bistum Aachen bietet professionelle Beratung und Betreuung für
Stifter und Spender an, um sie bei ihren Wünschen zu unterstützen,
gezielt Themen und Projekte zu fördern. Hierfür stellt das Bistum 2014
Betreuungsmittel in Höhe von 373.300 Euro bereit.
Stiftungen und Fundraising
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373,3
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446,2
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Das Bistum Aachen unterstützt die auf seinem Gebiet ansässigen Ordensinstitute bei verschiedenen Maßnahmen. Dazu gehörten 2014 insbesondere Baumaßnahmen. 2014 lebten insgesamt 803 Ordensleute von 78 Orden im Bistum Aachen.
Ordens- und Säkularinstitute
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921,0
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387,6
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Die Erhebung der Kirchensteuer erfolgt im Zuge des Lohn- und
Einkommensteuereinzugsverfahrens über die Finanzämter. Für diese
Dienstleistung wird eine Hebegebühr in Höhe von 3 Prozent der
Kirchensteuereinnahmen von den Finanzbehörden einbehalten.
Hebegebühren
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6.914,0
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6.802,3
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Unter dieser Position sind die Personal- und Sachaufwendungen für den
Bischof, die Weihbischöfe, den Generalvikar und den Offizial sowie deren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgewiesen.
Bischöfe, Generalvikar, Bischöfliches Offizialat
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2.853,2
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2.659,8
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Die administrativen Aufgaben der diözesanen Behörde umfassen die
diözesane Personal-, Finanz-, Bau- und Liegenschaftsverwaltung. Die
Kosten sanken gegenüber dem Vorjahr um 6,8 Prozent.
Verwaltung
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14.438,8
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15.488,8
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Hierunter fallen die Aufwendungen für die Bewirtschaftung der
Verwaltungsgebäude sowie der wirtschaftlich genutzten Liegenschaften. Im
Jahr 2014 wurden unter anderem Projekte im Bereich der Katholischen
Fachhochschule sowie der Umbau einer Immobilie zur Aufnahme von
Flüchtlingen umgesetzt. Hingegen sanken die Instandhaltungskosten bei
den selbst genutzten Verwaltungsgebäuden um 1,0 Mio Euro. Insgesamt
stiegen die Kosten gegenüber dem Jahr 2013 um 6,8 Prozent auf rund 7,3
Mio. Euro.
Gebäudebewirtschaftung
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7.260,7
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6.770,7
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Die Kosten der Pensionen und der Altersteilzeit sind 2014 um 11,4 Mio.
Euro gestiegen. Im Bereich der Altersteilzeit verminderten sich die
Kosten gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Mio. Euro, während die
Pensionskosten um 12,8 Mio. Euro stiegen. Gründe hierfür waren die
Erhöhung der Beihilfen um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr und die
Erhöhung der Durchschnittsgehälter bei den Anwärtern um 5 Prozent
gegenüber dem Vorjahr.
Pensionen und Altersteilzeit
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19.777,1
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8.353,0
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Unter die Finanzaufwendungen fällt insbesondere die jährliche Anpassung
der Pensionsrückstellung (sogenannte Aufzinsung) mit rund 20,4 Mio. Euro
im Geschäftsjahr 2014. Hinzu kommen Wertanpassungen auf Finanzanlagen.
Finanzaufwendungen
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21.009,8
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17.152,1
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Die weiteren Aufwendungen sanken gegenüber dem Vorjahr um rund 13,7
Prozent. Im Vorjahr hatte unter anderem der Beitrag des Bistums zum
Sozialplan für die Beschäftigten der Verlagsgruppe Weltbild für höhere
Aufwendungen gesorgt.
Weitere Aufwendungen
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5.177,9
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5.997,9
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Gesamt
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306.675,9
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266.368,5
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