Erläuterungen zur Ergebnisrechnung
Mit einem Anteil von 71,3 Prozent sind die Kirchensteuern die mit Abstand wichtigste Ertragsposition des Bistums Aachen. Die Einnahmen aus der Kirchensteuer lagen mit 231,8 Mio. Euro um 4,2 Mio. Euro bzw. 1,8 Prozent über dem Vorjahr.
* Kappungen, Grenzgemeindenausgleich
Kirchensteuer
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2014
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2013
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(TEuro)
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(TEuro)
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Kirchensteuererträge
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172.283,6
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169.438,2
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Erhaltene Clearingzahlungen
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71.553,1
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69.267,8
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Brutto-Kirchensteuererträge
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243.836,7
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238.706,0
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Zuführung Clearingrückstellung
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10.994,6
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10.181,2
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Sonstige Aufwendungen aus der Kirchensteuer*
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1.000,4
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866,2
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Netto-Kirchensteuererträge
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231.841,7
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227.658,6
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Hebegebühren der Finanzämter
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6.914,0
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6.802,3
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Zur Aufgabenerfüllung verfügbar
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224.927,7
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220.856,3
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Die Zuschüsse als zweite Ertragsquelle betreffen in erster Linie die Landeszuschüsse zu den Personal- und Sachaufwendungen der Bischöflichen Schulen. Diese belaufen sich zum 31. Dezember 2014 auf 52,1 Mio. Euro. Hinzu kommen Dotationen und Staatsleistungen, unter anderem als Zuschüsse für die Besoldung von Geistlichen und Bediensteten in Höhe von rund 2,3 Mio. Euro, sowie sonstige Zuschüsse von rund 2 Mio. Euro.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 2014 21,9 Mio. Euro. Dieser Posten liegt damit um mehr als 50 Prozent unter dem Vorjahr (48,2 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf geringere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen.
Sonstige Erträge
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2014
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2013
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(TEuro)
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(TEuro)
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aus wirtschaftlicher Tätigkeit
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2.100,6
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2.158,3
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aus Vermietung und Verpachtung
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2.604,9
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2.650,3
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aus der Auflösung von Rückstellungen
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7.921,6
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35.398,1
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Kollekten, Spenden
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870,2
|
740,2
|
Sonstige betriebliche Erträge
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6.269,3
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4.823,5
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Periodenfremde Erträge
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2.164,5
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2.434,5
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Gesamt
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21.931,3
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48.205,0
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2014 haben die Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen 109,5 Mio. Euro erhalten. Das entspricht einer Steigerung von 22,2 Mio. Euro bzw. 25,4 Prozent. Die Zuweisungen dienen zur Finanzierung bzw. Bezuschussung der vielfältigen Aufgaben. Dazu gehören auch der Betrieb von Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungen sowie die Instandhaltung von Gebäuden. Die Steigerung ergibt sich insbesondere aus der Verwendung des guten Vorjahresergebnisses, mit dem die Arbeit in den Kirchengemeinden gestärkt werden konnte.
8,7 Mio. Euro Zuschüsse flossen in überdiözesane Aufgaben, die gebündelt auf Bundes- bzw. Landesebene wahrgenommen werden.
Nähere Angaben zur Verwendung der Mittel finden sich im nachfolgenden Abschnitt.
Der Personalaufwand ist nach den Zuweisungen an die Kirchengemeinden der größte Aufwandsposten. 2014 beliefen sich die Personalaufwendungen auf 81,1 Millionen Euro für Löhne und Gehälter. Hinzu kamen soziale Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung in Höhe von 31 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Personalaufwand um 14,7 Prozent. Wesentliche Ursache ist die Erhöhung der Bemessungsgrundlage für die Versorgungsverpflichtungen. Außerdem kamen Tarifsteigerungen für Beamte und Geistliche aus den Jahren 2013 und 2014 (jeweils 1,3 Prozent) erst 2014 zur Auszahlung, was auch den Rückstellungsbedarf erhöhte.
2014 waren im Jahresdurchschnitt 1.727 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Bistum beschäftigt.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
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2014
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2013
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Priester und Diakone
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287
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292
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Laien im pastoralen Dienst
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328
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332
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Pastorales Personal
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617
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631
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Personal an Bischöflichen Schulen
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703
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653
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Mitarbeiter im allgemeinen Bistumsdienst
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407
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422
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Gesamt
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1.727
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1.706
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Die Abschreibungen auf Gebäude, Geschäftsausstattung und geringwertige Vermögensgegenstände beliefen sich 2014 auf rund 3,8 Mio. Euro (Vorjahr: 3,9 Mio. Euro).
Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind unter anderem die Kosten für Wasser und Energie (2,0 Mio. Euro), Wirtschaftsbedarf (6,2 Mio. Euro), Instandhaltung (10,7 Mio. Euro), Verwaltung und Kommunikation (4,6 Mio. Euro) sowie Versicherungen (2,8 Mio. Euro) ausgewiesen. 6,9 Mio. Euro entfielen auf Gebühren, die für die Erhebung der Kirchensteuer an die Finanzbehörden zu zahlen waren. Aufwendungen für Fremdpersonal beliefen sich auf rund 3,6 Mio. Euro. Hinzu kamen unter anderem Zuschüsse zu den Schülerfahrtkosten sowie Mieten, weitere Abgaben und Gebühren.
Die Erträge aus Finanzanlagen sanken 2014 gegenüber dem Vorjahr um 4,0 Prozent auf 14,9 Mio. Euro. Dies entspricht einer durchschnittlichen Verzinsung der Kapitalanlagen von rund 3,2 Prozent.
Den Kapitalerträgen stehen Aufwendungen für die gesetzlich vorgeschriebene Aufzinsung der Rückstellungen in Höhe von 20,7 Mio. Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Finanzergebnis von -6,0 Mio. Euro, das aufgrund der hohen Aufzinsungsaufwendungen deutlich unter dem Vorjahresergebnis von -1,4 Mio. Euro bleibt.
Der Jahresüberschuss sank gegenüber dem Vorjahr um 76,9 Prozent auf 18,5 Mio. Euro. Dies ist insbesondere auf verschiedene Sondereffekte zurückzuführen, die im Vorjahr zu einem außerordentlich hohen Ergebnis geführt hatten. So fehlten auf der Ertragsseite hohe Erträge aus der Auἀösung von Rückstellungen. Trotz des gestiegenen Kirchensteueraufkommens sanken die Erträge damit um rund 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Aufwandsseitig führten insbesondere die erheblichen Steigerungen bei den Zuwendungen an die Kirchengemeinden sowie die erhöhten Aufwendungen für die Versorgungsverpflichtungen zu einem Anstieg der Aufwendungen um fast 16 Prozent.
Im Rahmen der Ergebnisverwendung wurden auf Beschluss des Kirchensteuerrats 21,4 Mio. Euro der Rücklage zur Stärkung der Altersversorgung zugewiesen. Die Rücklage für die Kirchengemeinden wurde um 15 Mio. Euro erhöht. 2 Mio. Euro wurden für die Arbeit der Caritas eingestellt. 4 Mio. Euro fließen der Schwankungsrücklage für finanzielle Risiken des Bistums zu.